Inhalt:
1. Einleitung
Wer schon einmal längere Zeit fernab jeglicher Zivilisation über
mehrere Tage unterwegs war weiß, wie wichtig plötzlich eine
so selbstverständliche Sache wie Essen werden kann. Besonders nach
einem anstrengenen Tag gibt es nichts (naja sagen wir fast nichts ;-))
Schöneres als abends gemütlich ein Süppchen zu kochen und
es sich später mit einem heißen Kakao im Schlafsack bequem zu
machen. Und nicht zuletzt macht (gemeinsames) Kochen und Essen auch Spaß
und kann eventuelle Spannungen in der Gruppe abbauen. Aber nun genug der
Vorrede, los geht's:
2. Planung
Bevor es an die Auswahl der Nahrungsmittel geht, gilt es vorab einige
Überlegungen
anzustellen:
-
Gibt es unterwegs Verpflegungsstellen? Und wenn ja, welche Nahrungsmittel
sind erhältlich? (Warum Brot, Mehl oder Reis mitschleppen, wenn man
es an jeder Ecke bekommen kann?) Und noch ein Tip: Auch in Privathäusern
lassen sich oft Nahrungsmittel kaufen, wenn man lieb fragt...
-
Gibt es genügend Wasser? Bei eventuellem Wassermangel kann es sinnvoll
sein auf dehydrierte Nahrungsmittel eher zu verzichten. Und falls genug
Wasser verfügbar ist: wie ist die Wasserqualität? Müssen
Entkeimungstabletten oder ein Wasserfilter mitgenommen werden?
-
Um böse Überraschungen zu vermeiden, ist es sicher auch keine
schlechte Idee alle geplanten Rezepte am heimischen Herd in Ruhe zu testen,
bevor man die dafür notwendigen Nahrungsmittel unbesehen in den Rucksack
packt.
3. Auswahlkriterien
Nicht alles, was man aus der eigenen Küche kennt und gerne ißt,
läßt sich ohne weiteres einpacken und mitnehmen.
Im folgenden einige Auswahlkriterien, die bei der Auswahl geeigneter
Nahrungsmittel helfen können:
-
Geringes Gewicht
-
(= geringer Wassergehalt) Entscheidendes Kriterium bei der Auswahl von
Nahrungsmitteln für die Outdoor-Küche ist vorallem ihr Gewicht.
Bei einer einwöchigen Tour, ohne Möglichkeit die Nahrungsvorräte
aufzufüllen, können schnell 7 Kilo und mehr nur allein für
Lebensmittel (!) zusammen kommen. Aber wie spart man Gewicht? Der einfachste
Weg: getrocknete (= dehydrierte) Nahrungsmittel. Warum soll man kiloweise
Wasser mit sich rumschleppen, wenn man es auch aus dem nächsten Bach
schöpfen kann?
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Geringer Platzbedarf
-
Vorallem ein Kriterium für die, die ihre Nahrumgsmittel auf dem Rücken
herumschleppen müssen. Knäckebrot und ähnliches ist deshalb
eher nicht geeignet.
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Kurze Kochzeiten
-
Um den Brennstoffbedarf (und damit das Gewicht) möglichst gering zu
halten, sollte bei allen Nahrungsmitteln auf geringe Kochzeiten Wert gelegt
werden. Problematisch sind zum Beispiel Hülsenfrüchte oder [Anmg.d.
Verwalters: ja, was?]
-
Hoher Energiegehalt
-
Meint hoher Energiegehalt im Verhältnis zum Gewicht. Zur groben Orientierung:
bei längeren Trekking- oder Skitouren mit (schwerem) Rucksack liegt
der tägliche Energie-Verbrauch irgendwo zwischen 5000 und 6500 kcal.
Bei Wintertouren evtl. noch höher (siehe dort).
-
Einfach und schnell zuzubereiten
-
Nach einem anstrengenden Tag hat man nicht immer Lust mehrere Stunden mit
der Zubereitung eines 5-Gänge-Menüs zu verbringen...
-
Ausgewogenheit
-
Die Nahrungsmitteln sollten sich in etwa zusammensetzen aus: 65 Prozent
Kohlenhydrate, 20 Prozent Fett und 15 Prozent Eiweiß. Außerdem
natürlich Vitamine und Mineralstoffe. In größeren Höhen
sollte der Kohlenhydrat-Anteil weiter erhöht werden, im Winter der
Kohlenhydrat-Anteil und Fettanteil. Auch der Zuckeranteil sollte nicht
zu knapp bemessen werden. Bei Absinken des Blutzucker-Spiegels infolge
starker Belastung kommt es zu Funktionsstörungen des Organismus, angefangen
mit Hunger und Kraftlosigkeit bis hin zu starkem Schwindel oder völligem
Blackout. Solche Unterzuckerungen sind mindestens unangenehm, können
aber je nach Art der Tour und Situation lebensgefährlich werden, da
Wahrnehmung und Koordinationsfähigkeit u.U. drastisch eingeschränkt
sind!
-
Geschmack
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Nicht zuletzt sollten einem die Sachen schmecken, die man mitnimmt!
Insbesondere
bei Gruppen ist es wichtig, daß jedes Gruppenmitglied entsprechend
seinen Vorlieben selbst bestimmen kann, was für ihn mitgenommen wird.
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Haltbarkeit
-
Alle Nahrungsmittel sollten möglichst auch bei wärmerem Wetter
haltbar sein (Problematisch sind z.B. Butter, Käse, Speck, Wurst,
Schokolade, siehe auch Kühlung)
4. Einige Vorschläge für geeignete Lebensmittel
Hier nun einige Vorschläge für Nahrungsmittel, die sich bewährt
haben. Sie sind aus Übersichtlichkeitsgründen nach Mahlzeiten
geordnet.
4.1 Frühstück
-
Müsli; selbst gemischt aus Rosinen, Dörrobst, Nüssen ist
eine sehr gute Basis für das Frühstück. (Wie wär's
mal in der Pfanne mit etwas Fett geröstet?)
-
geschrotetes Getreide aus dem Reformhaus, als Basis für's Müsli,
aber auch solo. Über Nacht 40 g/Person in Wasser einweichen, am Morgen
mit Müslizutaten, Milchpulver, Honig oder was auch immer vermengen.
Hält entschieden länger vor als Haferflocken, der Blutzuckerspiegel
bleibt konstanter und durch das Quellen werden viele Vitamine frei.
-
Griessbrei (Griess, Milchpulver u. Wasser kurz aufkochen, mit Zucker und
Zimt abschmecken)
-
Haferflocken, am besten Schmelzflocken wegen der geringen Kochzeit
(Zubereitung
wie Griessbrei)
-
Mehl (am besten Vollkornmehl); zusammen mit Backpulver (oder Backsoda),
Wasser und Salz kann man ohne allzu großen Aufwand leckere Teigfladen
(Bannock) herstellen. Wenn mehr Zeit zur Verfügung steht, kann statt
Backpulver auch Trockenhefe oder Sauerteig zum Einsatz kommen.
-
Dosen-Brot (nach Möglichkeit Schwarzbrot), für die, denen das
Brotbacken zu aufwendig ist. Um Gewicht zu sparen kann das Brot zuhause
auch in ca. 2 cm x 2 cm dicke Stangen geschnitten und im Elektroofen bei
60-80 Grad getrocknet werden. (Dünne Scheiben geben nur Bruch, dickere
kann man nicht mehr beissen.) Das Brot verliert dadurch ca. die Hälfte
seines Gewichtes. Auf der Tour kann man es dann z.B. in die Suppe stippen.
-
Eipulver für's morgendliche Rührei, gibt's in Trekkingläden
-
Vollmilchpulver, gibt's ebenfalls in Trekkingläden oder auch in Reformhäusern.
In Supermärkten ist zwar auch preiswerteres Magermilchpulver erhältlich,
aber das schmeckt nicht besonders und hat außerdem weniger Kalorien.
;-)
-
Nußnougatcreme (ihr wißt schon diese bestimmte Sorte), verträgt
Wärme ganz gut und schmeckt, wenn es gar nicht anders geht, auch mal
ohne alles... ;-)
-
Schmelzkäse, braucht im Gegensatz zu normalem Käse meist nicht
gekühlt zu werden.
-
Hartwurst, universeller Energielieferant, leider ziemlich schwer.
4.2 Unterwegs
Da tagsüber nur selten Zeit zum Kochen bleibt, sollten die Nahrungsmittel
für zwischendurch vorallem unkompliziert und schnell verfügbar
sein. Darüberhinaus ist es sinnvoll häufig (ca. alle 2 Stunden)
kleine Snacks zu essen, um den Körper möglichst gleichmäßig
mit Energie zu versorgen. Weniger geeignet sind hierfür Einfachzucker
wie Bonbons, Schokoriegel oder ähnliches.
Hier einige Vorschläge:
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Dörrobst, z.B. getrocknete Äpfel oder Aprikosen. Sie können
evtl. in Wasser eingeweicht werden.
-
gemischte Nüsse, z.B. Studentenfutter, aber auch gesalzene Erdnüsse
oder Mandeln, um den Salzhaushalt des Körpers bei starkem Schwitzen
auszugleichen.
-
Müsliriegel aus dem Supermarkt. Solche "Trailsnacks" lassen sich
übrigens
auch sehr gut selbst herstellen: Milch, Sahne und Zucker erhitzen, bis
sich der Zucker gelöst hat, etwas andicken lassen, dann nach Geschmack
Dörrobst und Nüsse dazu, auf ein Backblech mit Backpapier gießen
und bei 60 °C im Backofen trocknen lassen, in Streifen schneiden. Fertig!
(Weitere Rezepte siehe Literatur)
-
Fruchschnitten, gibt's fertig im Reformhaus, lassen sich aber auch selbst
herstellen (s.o).
-
Schokolade, muß allerdings evtl. gekühlt werden. (siehe Kühlung)
-
für längere Pausen natürlich auch Brot, Käse oder Hartwurst.
Und wenn's sehr kalt vielleicht auch eine heiße Brühe.
4.3 Abendessen
Da am Abend, wenn das Zelt aufgebaut ist, am ehesten Zeit für's Kochen
zur Verfügung steht, wird in der Outdoorküche die Hauptmahlzeit
meist auf den Abend verlegt.
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Suppen
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Sind schnell fertig und helfen den ersten Hunger zu stillen. Es gibt im
Supermarkt ein großes Angebot an Fertigsuppen, z.B. Tomaten-, Erbsen-,
Gemüsesuppen (auf die Kochzeiten achten). Gegen den oft faden Geschmack
helfen Gewürze (z.B. Brühwürfel) oder auch geriebener Käse.
Ein Nachteil solcher Fertigsuppen ist allerdings, daß sie durch (Vor-)
Behandlung und Zubereitung den größten Teil (geschätzte
40 Prozent) der Vitamine verlieren. Außerdem ist der Kalorienanteil
oft nicht sehr hoch. Soll die Suppe gehaltvoller werden, kann sie natürlich
noch mit Nudeln oder Reis angereichert werden.
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Salate
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Aus Wildpflanzen wie Löwenzahn, Sauerampfer etc. (nur junge Blätter!),
läßt sich - soweit verfügbar - schnell ein vitaminreicher
Salat herstellen. Damit der Körper die Vitamine besser aufnehmen kann,
sollte er übrigens immer mit Öl angemacht werden. Wer sich mit
Pilzen auskennt, kann natürlich auch Pilze verwenden. Auch mit Nüssen
und Käse läßt sich ein Salat schnell verfeinern.
Nun zu den Hauptgerichten
Die meisten genannten Lebensmittel bekommt man inzwischen günstig
im Supermarkt.
-
dehydrierte Kartoffeln, z.B. als Kartoffelscheiben für Bratkartoffeln
oder Kartoffelauflauf mit Käse (Kartoffelscheiben müssen vor
dem Braten auf jeden Fall längere Zeit eingeweicht werden), oder als
Kartoffelpulver für Kartoffelpuffer (mit Trockenzwiebeln und Kräutern
abschmecken), oder als Kartoffelpüree (fertiggemischt mit Milchpulver)
-
Tüten-Eintöpfe (z.B. Erbseneintopf), vgl. Suppen
-
Reis, am besten 5-Minuten-Reis wegen der kurzen Kochzeit, z.B. mit Curry
und Rosinen. Auch Milchreis mit Zimt und Zucker ist sehr lecker. Einfach
zusammen mit Milch aufkochen und gut isoliert (Pullover, Schlafsack)
ausquellen
lassen.
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Nudeln (am besten möglichst dünne Nudeln (Vermicelli) wegen kürzerer
Kochzeit); zusammen mit Instant-Tomatensauce, Tomatenmark, Kräutern
und Hartkäse für leckere Spaghetti Neapolitana. Oder wie wär's
mal mit Nudeln und Pesto (italienische Basilikumpaste)?
-
Couscous; im Prinzip wie Nudeln, geht aber wesentlich schneller und einfacher:
heißes Wasser drüber gießen, 3 Minuten ziehen lassen,
fertig. In dieser Zeit kann man mit dem restlichen Wasser die (Tüten-)
Sosse zubereiten. Couscous gibt es meist beim Türken.
-
Instant-Pfannkuchenteig für Eierpfannkuchen, schmeckt übrigens
sehr gut mit (rehydrierten) Apfelscheiben.
-
dehydriertes Gemüse als Beilage oder für einen Eintopf (Getrocknete
Tomaten gibt's z.B. beim Türken, getrocknetes Mischgemüse, getrocknetes
Suppengrün, getrocknete Zwiebeln und Pilze aus dem Supermarkt). Langes
Einweichen ist meist nicht nötig.
-
getrocknete Hülsenfrüchte, wie z.B. Bohnen ergeben leckere
Eintöpfe. Sie sollten, um Kochzeiten zu verringern, tagsüber
(in einer fest verschlossenen Tüte) mindestens acht Stunden eingeweicht
werden.
-
Trekking-Fertiggerichte bieten gegenüber Fertiggerichten aus dem Supermarkt
einige Vorteile: sie sind gefriergetrocket (schmecken deshalb besser),
sind schnell zubereitet (einfach Wasser drauf, 6 Minuten ziehen lassen,
fertig!), haben mehr Kalorien und einen höheren Vitamingehalt. Es
gibt sie in vielen Variationen, z.B. "Chili con carne" oder
"Huhn mit Currysauce".
Allerdings sind sie ziemlich teuer und kommen deshalb als
Standard-Hauptmahlzeit
meist nicht in Frage. Und mit Kochen haben sie auch nicht sooo viel zu
tun. Naja, nicht jeden Abend hat man Lust auf's Kochen... ;-) Erhältlich
in Ausrüstungsgeschäften.
-
Geräucherter Speck, z.B. für oben genannte Bratkartoffeln oder
Rühreier.
-
Bratfett, für Pfannkuchen und dergleichen (Butter ist eher nicht geeignet,
da sie zu schnell ranzig wird)
-
Hartkäse (z.B. Parmesan) im Stück, für Nudeln und zum Würzen
von Suppen oder Fertigeintöpfen
-
Desserts
-
Was wäre ein Outdoor-Menü ohne einen leckeren (möglichst
süßen) Abschluß? - Das Angebot an Fertigpuddings ist äußerst
vielfältig (Tip: Mousse au chocolat). Mit Milch aus Milchpulver wird
daraus im Handumdrehen ein köstlicher Nachtisch, der außerdem
den letzen Hunger stillt. Oder wie wär's mit Götterspeise? Und
dazu ein leckere Vanillesauce? - Aber auch mit Beeren aus der Natur läßt
sich ein hervorragender (und vitaminreicher!) Nachtisch zaubern.
-
Würzzutaten
-
Mit Gewürzen lassen sich langweilige Fertigprodukte schnell etwas
aufpeppen. Und da sie so gut wie nichts wiegen gilt: um so mehr man dabei
hat, um so besser! Hier nur einige Anregungen:
-
Salz (übrigens sollte man eher zu viel als zu wenig salzen, um eventuellen
Salzverlust bei starkem Schwitzen auszugleichen. vgl. Sonstiges)
-
Zucker, nicht zu knapp! (s.o.)
-
Pfeffer, Curry, Muskatnuß, Knoblauchpulver, Zimt
-
Tomatenmark, Tabasco
-
getrocknete Kräuter, z.B. Thymian, Lorbeer, Oregano. Inzwischen gibt
es auch Petersilie, Basilikum etc. gefriergetrocknet im Supermarkt
-
auch mit Milchpulver (s.o.) lassen sich langweilige Trockensuppen oder
-saucen etwas aufpeppen.
-
Ascorbinsäure (= Vitamin C, in jeder Drogerie zu kaufen) wiegt fast
nix, ersetzt geschmacklich die Zitrone im Tee und hält gesund.
4.4 Getränke
Der Flüssigkeitsbedarf bei Trekkingtouren o.ä. sollte nicht unterschätzt
werden. Bereits bei normaler Anstrengung liegt er bei 2 bis 2,5 Litern/Tag,
von denen ca. 0,7 l über die Nahrung aufgenommen werden (sollten).
Bei starker Anstregung kann sich dieser Bedarf aber drastisch erhöhen.
Speziell beim Bergsteigen treten - je nach Art und Dauer der Belastung
- erhebliche Verluste über die Atmung auf, v.a. in größeren
Höhen durch kalte und trockene Luft. "Normale" Schweißverluste
liegen bei 500-600 g je Tag, im Extremfall können aber bis zu 2 l
Schweiß/h (!) abgegeben werden (z.B. beim Klettern bei hohen
Umgebungstemperaturen).
Ausreichendes Trinken ist deshalb extrem wichtig. Bereits zum Zeitpunkt
des Auftretens eines deutlichen Durstgefühls hat der Körper 1-2
l Flüssigkeit verloren.
-
Wasser. Nichts löscht besser den Durst als frisches Quellwasser. Um
den Geschmack etwas zu variieren und um für die notwendigen Vitamine
zu sorgen, sind Brause-Vitamintabletten sehr hilfreich. Übrigens sollte
das Wasser nicht zu kalt sein, da der Körper sonst unnötig Energie
aufwenden muß, um die Flüssigkeit tatsächlich verwerten
zu können.
-
Instant-Kaffee (evtl. plus Instant-Kaffeesahne)
-
Kakao (gibt's auch bereits mit Milchpulver gemischt in der Eine-Tasse-Packung)
Nach einer 8-stündigen Wanderung durch den Regen gibt es nichts besseres...
:-)
-
Tee in Aufgußbeuteln (schnelle Zubereitung) oder lose (weniger Abfall
und geringerer Platzbedarf)
-
und wer noch etwas Platz im Rucksack hat: Rum ist Medizin ;-) und abends
im Schwarztee ein echter Genuß.
4.5 Sonstiges
-
Bei starker körperlicher Anstrengung sind Mineralsalztabletten eine
wichtige Ergänzung um den Elektrolytverlust durch starkes Schwitzen
wieder auszugleichen.
-
gegen langeweilige Abende vor dem Zelt noch eine Idee: Wie wäre es,
etwas Mais mitzunehmen und Popcorn selbst zu machen?
5. Verpacken der Nahrungmittel
Um das Volumen zu verringern, sollten alle unnötigen Umverpackungen
entfernt und die Lebensmittel in geeignete Behältnisse umgefüllt
werden. Bei Fertiggerichten aus dem Supermarkt kann man oft sehr viel Volumen
einsparen, wenn man ein kleines Loch in die Packung sticht und die
überflüssige
Luft rausdrückt (nachher mit Klebeband wieder zumachen). Wichtig ist
vorallem, daß sie wasserdicht (auslaufdicht!) verpackt werden. Doch
was packt man worin ein?
-
Kunststoffbeutel Ihr entscheidender Vorteil gegenüber Kunststoffdosen:
das Volumen von Beuteln nimmt mit dem Inhalt ab! Außerdem wiegen
sie so gut wie nichts. Kunststoffbeutel sind gut geeignet für Mehl,
Nudeln, Müsli, Reis, Kartoffeln etc. Als Verschluß eignen sich
übrigens sehr gut Gefrierclips.
-
Kleine Kunststoffdosen mit Schraubverschluß eignen sich gut für
Nahrungsmittel, die auf keinem Fall naß werden dürfen und die
in geringen Mengen portioniert werden müssen, z.B. Instantkaffee oder
Zucker
-
Filmdosen für Gewürze, z.B. Salz (einige Körner Reis verhindern,
daß es klumpt), Pfeffer etc.
-
Kunststofftuben zum Nachfüllen (gibt's in Ausrüstungsgeschäften)
für alles, was bei Wärme zum Flüssigwerden neigt, z.B. Bratfett,
Schmelzkäse, Nußnougatcreme, Marmelade und Tomatenmark. Vorsicht:
nicht mehr als 2/3 füllen und aufpassen, daß möglichst
keine Luft eingeschlossen ist! Sonst kann es passieren, daß die Tube
infolge Erwärmung/Luftdruckunterschieden ihre Verschlußklemme
abwirft. Und das gibt eine ziemliche Sauerei im Rucksack...
-
Aludosen sind kaum schwerer als Kunststoffdosen, aber widerstandsfähiger.
-
Leinenbeutel z.B. für dehydriertes Brot.
Achja: Beschriftung auf den Beutel und Dosen nicht vergessen! (Inhalt,
Haltbarkeitsdatum) Sinnvoll kann es sein, alle verpackten Nahrungsmittel
in drei verschiedenfarbigen Beutel (Frühstück, Trailsnacks, Abendessen)
zu verteilen. So hat man mit einem Griff sofort alles, was man für
eine Mahlzeit braucht. Von Ortlieb (und anderen Herstellern?) gibt es Beutel
speziell für Nahrungsmittel, die sich mit den bekannten Rollverschlüssen
wasserdicht verschließen lassen. Die sind zwar einiges teurer
als einfache Kunststoffbeutel, aber dafür stabiler und eben absolut
wasserdicht.
6. Rehydrieren von Nahrungsmitteln
Dehydrierte Nahrungsmittel (Kartoffeln, Gemüse, etc.) müssen
vor der Verwendung rehydriert werden, soll heißen, sie müssen
in Wasser eingeweicht werden. Dabei sollte nur soviel Wasser zugeben werden,
daß die Nahrungsmittel gerade bedeckt sind. Die Nahrungsmittel sollten
grundsätzlich möglichst lange eingeweicht werden. Ansonsten kann
es passieren, daß man sich selbst dehydriert und mitten in der Nacht
mit einem Mordsdurst aufwacht. Überschüssiges Wasser nach Möglichkeit
weiterverwenden, damit keine Vitamine verloren gehen! (z.B. für die
Suppe verwenden.)
7. Nahrungsmittel kühlen
Viele Nahrungsmittel wie z.B. Käse, Speck oder Schokolade sind
wärmeempfindlich
und müssen deshalb gekühlt werden. Ein guter Trick ist, solche
Lebensmittel in einen Plastikbeutel zu packen, diesen in ein feuchtes Handtuch
einzuwickeln und außen am Rucksack festzubinden. Die entstehende
Verdunstungskälte reicht zur Kühlung meist aus. Über Nacht
kann man die Lebensmittel dann in einen Bach hängen. Hartkäse
und Speck (am besten gut durchgeräuchert) halten sich übrigens
besser, wenn man sie in ein Tuch einschlägt, das man vorher mit Essig
getränkt und wieder getrocknet hat. (Tip von Rainer Höh, vgl.
Literatur)
8. Müll
Ich denke, es versteht sich wohl von selbst, daß kein Müll in
der Natur zurückgelassen werden sollte. Auch das Vergraben von Müll
ist keine gute Idee, denn Tiere riechen die Abfälle und graben sie
wieder aus. Dies gilt auch für Bioabfälle wie z.B. Bananenschalen
oder Lebensmittelreste. Bioabfälle verrotten in kalten Regionen extrem
langsam.
9. Bären
Ist mit Bären zu rechnen, müssen alle (!) Lebensmittel über
Nacht außerhalb des Zeltes an einem Ort, den die Bären nicht
erreichen können, gelagert werden.
Alles, was man dafür braucht ist ein langes Seil (ca. 5 m). Die
gesamten Nahrungsmittel zunächst auf zwei Beutel verteilen, so daß
die Beutel in etwa gleich schwer sind. Einen Beutel mit einem Ende des
Seils verknoten. Diesen Beutel nun über einen genügend hohen
(mind. 5 m) starken Ast werfen (anderes Ende des Seils festhalten... ;-)).
Nun den Beutel mit einer langen Stange (Ast) soweit wie möglich nach
oben schieben. An das andere Ende des Seil den 2. Beutel binden. Das Seil
so kurz wie möglich verknoten und den 2. Beutel mit der Stange hochschieben,
bis beide Beutel etwa in gleicher Höhe (mind. 4 m) hängen. Fertig!
Die einfachere, aber vielleicht nicht ganz so sichere Methode: Sack
hochziehen und das Ende am Stamm festbinden. Wichtig ist, daß der
Sack möglichst weit vom Stamm weg hängt, da Schwarzbären
klettern können. In vielen Gebieten mit Bären (z.B. Kanada) gibt
es spezielle bärensichere Container, in denen die Lebensmittel über
Nacht aufbewahrt werden können. Übrigens: kein unabgewaschenes
Geschirr über Nacht herumliegen lassen! Bären haben sehr feine
Nasen.
10. Proviant für Wintertouren
Prinzipiell unterscheidet sich die Nahrungsmittel für Wintertouren
nicht grundsätzlich von solchen für Sommertouren. Auf einige
Besonderheiten soll aber hingewiesen werden: - Auf Grund des höheren
Energieverbrauchs bei kaltem Wetter und Schnee ist der Lebensmittelbedarf
deutlich höher. (Oft bis zu doppelt so hoch!) - Wertgelegt werden
sollte vorallem auf fettreiche Nahrungsmittel (wie z.B. Speck, Käse,
Schokolade und Nüsse). Auf Grund der niedrigeren Temperaturen sind
solche - sonst leicht verderblichen - Nahrungsmittel im Winter
unproblematisch.
- Alle stark wasserhaltigen Lebensmittel (Schokoriegel, Käse, Butter,
etc.) sollten nachts in einem Beutel mit in den Schlafsack genommen werden.
Sonst muß man sie am nächsten Morgen erst wieder aufwendig auftauen.
11. Trinkwasser - FAQ von Guido Eink
Eine Nacht im Freien mit oder ohne Schlafsack übersteht man selbst in kalten
Regionen ohne größere Blessuren. Bei einer durch verseuchtes Trinkwasser
geholten Krankheit, hat man schon mehr Arbeit die Dinge wieder ins Lot zu
kriegen.
Wenn man sich wirklich vollkommen vor Krankheitserreger die im Wasser ihr
Unwesen treiben schützen möchte, dann reicht es nicht aus, nur das
Trinkwasser und das Wasser für die Nudeln zu entkeimen. Man muß also darauf
achten, daß das Wasser zum Zähneputzen ebenso zuvor entkeimt wurde. In Orten
am Rande der Zivilisation lauern sogar versteckte Gefahren in Eiswürfeln,
Säften und Saucen, eben in allem was nicht abgekocht oder entsprechend
keimtötend behandelt wurde.
Ein paar Beispiele mögen Dir die Wahl der Desinfizierung erleichtern:
Bsp. 1: Ein Hotelaufenthalt in südlichen Ländern, das Wasser schmeckt nach
Chlor, hierfür ist der Aktivkohlefilter ideal, man kann aber auch ein
Präparat zur Entfernung des Chlorgeruches (durch noch aktives Chlor
hervorgerufen) verwenden.
Bsp. 2: Man ist draußen in der "Wildnis" und will das Wasser aus dem nächsten
Bach oder oder See verwenden. Das Wasser aus Gebirgsbächen ist in der Regel
unbedenklich. Für "normale" Flüsse, Bäche und Seen empfiehlt sich ein
Keramikfilter oder ein Chlor-Präparat.
Nach Möglichkeit für die Wasserentnahme immer fließende Gewässer den
stehenden vorziehen, da in den fließenden Gewässern die Anzahl und die Art
der Keime geringer sind.
Bsp. 3: Ich muß einen Tagesvorrat oder sogar mehr an Trinkwasser mitnehmen,
auf jeden Fall mit einem Silber-Präparat behandeln.
Die chemischen Mittel zum Desinfizieren mit Chlor und zur Haltbarmachung des
Trinkwassers, sowie zur Beseitigung des Chlorgeruches, gibt es in flüssiger
Darreichungsform und als Tablette.
Bei der chem. Wasserbehandlung wird zwischen Desinfizierung und
Haltbarmachung unterschieden. Bei der Desinfizierung (vorwiegender Wirkstoff:
Chlor) werden in relativ kurzer Zeit die Keime abgetötet, die Desinfektion
hat keine langfristige Wirkung, sodaß beim längeren Aufbwahren die Gefahr der
Wiederverkeimung besteht.
Die
Haltbarmachung (vorwiegend Silberpräparate) stört den Stoffwechsel der
Mikroorganismen, sodaß eine Vermehrung der Keime unterbunden wird.
Auf dem Markt erhältlich sind Kombipräparate, die einerseits
innerhalb kurzer Zeit desinfizieren und dank dem Silberzusatz eine längere
Haltbarkeit gewährleisten.
Anmerken möchte ich an dieser Stelle, daß der Gebrauch von Jod in direkter
Form zur Wasserdesinfizierung in Deutschland verboten ist. Von einer
Selbstbehandlung rate ich zum Wohle der eigenen Gesundheit dringenst ab.
Es ist darauf zu achten, daß man nicht nur das Wasser desinfiziert, sondern
auch die Wasseraufbewahrungsbehälter keimarm hält!
Chlor eignet sich daher gut für den "sofort" Gebrauch (mind. 30 min.
Einwirkzeit) und Silber für den Tagesvorrat.
Um die morgendliche Prozedur der Wasserentkeimung zu verkürzen, kann man das
Wasser für den nächsten Tag schon abends vorbereiten.
Zu den renomiertesten Firmen gehören Certisil, Katadyn mit dem Produkt
"Micropur" und die Firma drinkwell. Die Firma Certisil hat unter ihren
Produkten auch Präparate in denen Chlor und Silber enthalten sind. Man kann
sich so eine Verpackung sparen, wenn man das Wasser konservieren muß.
Die angebotenen Präparate sind unterschiedlich stark konzentriert. Man muß
also genau schauen, daß man für sein Vorhaben das entsprechende Präparat
kauft. Schließlich nützt eine Tablette auf 5 Liter nichts, wenn man mit dem
Rucksack unterwegs ist ;-)).
Eine vollständige Desinfizierung kann nicht in trüben Wasser stattfinden. Da
sich die Chemikalien an den Trübstoffen anlagern. Daher notfalls einen
Einweg-Filter selber bauen oder einfach einen Kaffee- oder Teefilter nehmen.
Den Filter sollte man deswegen nur einmal benutzen, da sonst die Gefahr der
Verkeimung in dem selbstgebauten Filter zu groß ist.
Ein Tip: Verschiedene Getränke (Tees, Säfte, etc.) verursachen Ablagerungen
in den Trinkflaschen, die mit normalen Spülen nicht heraus zu lösen sind.
Durch den Gebrauch der Corega (Gebißreiniger) werden die Ablagerungen
entfernt und vorhandene Keimhaufen werden vernichtet. Diese Maßnahme
empfiehlt sich vor und hinter einer Tour. Wem dies zu peinlich ist, es gibt
auch "normale" Reinigungstabletten.
Mit Hilfe von Chlor (Natriumhypochlorit) werden Krankheitserreger abtötet.
Natriumhypochlorit hat eine stark oxidierende Wirkung, daß heißt, es möchte
gerne ein anderes Element oder eine Einweißverbindung oxidieren, um dadurch
nach Chlorid reduziert zu werden.
Durch die Oxidation werden die Zellfunktionen in den Mikroorganismen gestört.
Um die Qualität und Quantität der Desinfektion bestimmen zu können muß
(leider) ein Überschuß an Chlor zugegeben werden. Das Wasser muß also nach
einigen Minuten immer noch etwas nach Chlor riechen.
Die Einwirkzeit beträgt in der Regel 30-60 Minuten. Zur Sicherheit natürlich
die Packungsbeilage des Herstellers lesen (Menge, Haltbarkeit, Einwirkzeit,
etc.) oder einen erfahrenen Trekker fragen ;-)). Von einer reichlichen Dosis,
nach dem Motto: viel hilft viel, ist dringend abzuraten. Bei einer
Überdosierung enstehen gesundheitsgefährdende Chlorverbindungen.
Solange das desinfizierte Wasser noch nach Chlor riecht, befindet sich darin
aktives (gesundheitschädliches) Chlor. Daher warten bis der Chlorgeruch
vorbei ist oder ein sogenanntes "Antichlor" verwenden. Es muß ein Überschuß
an Chlor zugegeben werden, damit die Gewährleistung besteht, daß alle Erreger
erwischt worden sind.
Um den Chlorgeruch wieder zu entfernen, aber die Einwirkungszeit des Chlors
beachten, kann man Natriumthiosulfat (Antichlor) verwenden.
Durch Zugabe von Natriumthiosulfat entstehen die harmlosen Verbindungen
Kochsalz und Natriumsulfat.
Auch hier gilt wieder: Fragen sie die Packungsbeilage oder einen erfahrenen
Trekker.
Chlorgeruch läßt sich außerdem mit einem Aktivkohlefilter entfernen.
Die Haltbarmachung des Trinkwasser geschieht in der Regel mit Silberionen,
diese befinden sich z. B. in dem Silber-Natriumchlorid-Komplex.
Im Gegensatz zu der Chlorbehandlung, findet durch die Verwendung von
Silberpräparaten keine geschmackliche Veränderung des Wassers statt.
Eine Entkeimung im eigentlichen Sinn findet nicht statt, da Silberionen in
der Regel keine Bakterien oder Mikroorganismen abtöten, sondern verhindern
lediglich deren Vermehrung! Die Reaktion bei Silberpräparaten ist außerdem
träger als bei Chlorprodukten.
Die Wirkung dürfte dahingehend sein, daß der Stoffwechsel durch die Affinität
zu Schwefel gestört wird, ebenso bei schwefelhaltigen Enzymen.
Die Einwirkzeit beträgt ca. 2 Stunden; das Wasser ist danach aber auch bis zu
6 Monate gegen Nachverkeimung geschützt. Wasser kann aber nur gegen weitere
Nachverkeimung geschützt werden, wenn es nicht offen rumsteht oder mit
"verseuchten" Behältern in Berührung kommt.
Silberpräparate sind sehr lange haltbar, bis zu 10 Jahre.
Die Aufnahme an Silber durch das Präparat ist geringer, als eine Mahlzeit mit
Silberbesteck zu futtern.
Aktivkohle bewirkt immer nur eine Reduzierung von Anionen (Chlorid, Nitrat,
Nitrit, Sulfat, Carbonat, etc.) und eine Entfernung von Protozoen, außerdem
werden mit dem Aktivkohlefilter noch Trübstoffe und Farbstoffe, sowie
Insektizide und Pestizide herausgefiltert. Mit guten Aktivkohlefiltern lassen
sich sogenannte "bad taste" entfernen und somit
schlechter Geschmack, der durch organische Abbauprodukte hervorgerufen wird.
Mit einem Aktivkohlefilter kann man auch das zuvor mit einem Chlor-Präparat
behandelte Wasser von überschüssigen Chlor wieder befreien. Das
chlorgesäuberte Wasser schmeckt nun einwandfrei.
Wichtig! Ein Aktivkohlefilter muß immer herstellerspezifisch gereinigt
werden, damit keine Nachverkeimung im Filter entsteht, sonst ist das Wasser
nachher verseuchter als vorher.
Keramikfilter besitzen eine mikroporöse Schicht mit angelagerten Silber,
dadurch wird schon beim Filtern das Wasser gegen Nachkeimung geschützt. Die
Porengrößen sind je nach Hersteller unterschiedlich: 0,0004 mm bei Relags,
0,0002 mm bei Katadyn und je nach Modell bei MSR zwischen 0,0002 und 0,0003
mm. Bakterien habe eine Größe zwischen 0,0005 und 0015 mm und können daher
genauso wie Protozoen (0,01 bis 0,1 mm) herausgefiltert werden.
Anzumerken ist noch, daß in der Regel Viren nicht herausgefiltert werden
können, da sie kleiner als 0,0002 mm sind. In diesem Fall muß dann noch mit
Jod (in Deutschland nicht erlaubt) oder Chlor nachgeholfen werden.
Kombinierte Filter vereinigen die Vorteile beider Filter. Der Aufbau sieht
folgender Maßen aus:
Im Inneren befindet sich ein Aktivkohlefilter, der auch als Aktivkohlekern
bezeichnet wird, dieser ist ummantelt von einer dicken Keramikschicht. Das
Wasser muß hier durch beide Schichten gepreßt werden.
"Bakterien" haben eine Größe von 0,5 bis 5 µm. (1 µm = 1/1000 mm)
Die Vermehrung der Bakterien erfolgt stets ungeschlechtlich durch
Querteilung; zwischen 2 Teilungen liegen meist nur 15 bis 40 Minuten, es gibt
ca. 2500 Arten.
"Cholera", eine Krankheit, die durch Bakterien übertragen wird.
Der Erreger dafür heißt, Vibrio cholerae, gramnegativ, sieht kommaförmig aus,
ist 1,5- 2 µm klein und hat eine Breite von 0,3-0,5 µm.
Die Aufnahme erfolgt immer Oral (d. h. durch den Mund). Die Vermehrung findet
dann im Dünndarm statt, bei dieser Vermehrung wird dann das Gift Exotoxin
produziert. Dieses wirkt über Rezeptoren der Darmschleimhaut und aktiviert
Zellproteine (Eiweisse), die für die Sekretion von Elektrolyten
(Flüssigkeitsabgabe im Darm) verantwortlich sind.
Die Inkubationszeit (die Zeit bis zum Ausbruch der Krankheit) beträgt 2-5
Tage. Der Verlauf ist durch starke wässrige Durchfälle sowie Erbrechen
geprägt. Es können pro Tag bis zu 20 Liter Flüssigkeit verloren gehen.
Weitere Symptome wie Blutdruckabfall, erhöhter Puls und Untertemperatur sind
auf die starke Austrocknung des Körpers zurückzuführen. Unbehandelt verläuft
die Krankheit in ca. 50 % der Fälle tödlich.
Die Übertragung erfolgt in der Regel über Lebensmittel, wobei das Wasser, das
Hauptrisiko bildet. Da der Erreger wieder in Massen ausgeschieden wird, kann
hierüber auch eine Infektion bei schlechten Hygieneverhältnissen erfolgen.
Die Schutzimpfung hält nur ca. 6 Monate.
Die "Viren" haben nur eine Größe zwischen 0,02 und 0,2 µm, weswegen sie auch
oftmals bei der mechanischen Reinigung (Aktivkohle- oder Keramikfilter)
"durchrutschen".
Viren sind Makromolekühle, sie besitzen weder Zellstruktur noch einen eigenen
Stoffwechsel, sondern werden ausschließlich durch lebende Zellen ihres Wirtes
aufgrund der im Virusgenom festgelegten Informationen repliziert (vermehrt).
Sie benutzen daher auch den Wirt für ihre Vermehrung.
Viren sind daher keine Lebenwesen im engeren Sinn. Viren sind unempfindlich
gegen Antibiotika, die gegen Bakterien und andere Mikroorganismen eingesetzt
werden.
Es gibt daher kein Medikament, daß spezifisch gegen Viren wirkt, es gibt
lediglich natürliche Abwehrstoffe, die innerhalb der Zelle die Verdopplung
der Viren-DNS (Desoxyribonukleinsäure) verhindern.
"Hepatitis A" wird beispielsweise von Viren übertragen.
Die Inkubationszeit (Zeit, bis die Krankheit ausbricht) liegt zwischen 4 und
12 Wochen.
Das Virus vermehrt sich zunächst im Darm, befällt dann aber die Leber. Hier
werden nun die Leberzellen durch die Immunabwehr geschädigt; die Übertragung
erfolgt auch hier wieder durch Lebensmittel und Wasser.
Die Symptome der Krankheit sind Übelkeit, Fieber, Appetitlosigkeit, duch die
gelbe Haut infolge von Ablagerungen von Gallenbestandteilen, spricht man
umgangssprachlich auch von Gelbsucht.
"Protozoen" sind mikroskopisch kleine Einzeller und bilden ein Unterreich der
Tiere rund 20.000 Arten.
Die Protozoen vermehren sich in der Regel ungeschlechtlich durch Zweiteilung,
andere durch Vielteilung. Viele Protozoen sind Krankheitserreger z. B. Amöben
und verursachen Infektionskrankheiten. Cryptosporidium ist neben Giardia die
wichtigste Protozoenart in Zusammenhang mit Infektionskrankheiten.
Die Protozoen sind höher entwickelt als Bakterien und besitzen eine teilweise
eine Größe von 10 µm.
Die Krankheit "Amöbiasis" wird vor allem durch die parasitierende Amöbenart
Entamoeba histolytica als potentieller Erreger weltweit verbreitet. Im
Dickdarm gibt es aber auch noch weitere, aber harmlose, Amöbenarten.
In der Regel werden lediglich im Dickdarm Zysten gebildet, die dann wieder
mit dem Stuhl ausgeschieden werden. Die Infektion wird von Mensch zu Mensch
durch diese Zysten übertragen!
Die Krankheit bricht nicht unmittelbar aus, die Inkubationszeit beträgt
zwischen einigen Wochen und einigen Jahren. Die Krankheit fängt scheinbar
harmlos mit Bauchschmerzen und Durchfall an, der Durchfall wird aber immer
schleimiger und blutiger.
Ein Leberabzess mit Fieber, Oberbauchschmerzen, Lebervergrößerung,
Zwerchfellhochstand, allgemeine Schwäche und weiteren Symptomen wird in 20 %
der Fälle beobachtet.
Große und nicht rechtzeitig behandelte Leberabzesse führen oft zum Tode!
Der Übertragungsweg ist vor allem der Mensch, der mit unsauberen Händen
(fäkalienkontaminiert) reife Zysten überträgt, daneben können auch noch
Fliegen und Schaben die Zysten übertragen.
12. Weiterführende Literatur
Hier noch zwei Literaturempfehlungen:
Rainer Höh: Die Rucksackküche (einige Tips in dieser FAQ
stammen aus seinem Buch), leider nicht mehr erhältlich.
Rainer Höh: Outdoor Praxis, enthält die wichtigsten Infos
der "Rucksackküche", aber keine Rezepte.
So, ich hoffe, ich habe euch etwas Appetit gemacht und wünsche
Euch viel Spaß beim Kochen auf Eurer nächsten Tour!